Die Elefanten Sumatras

Sumatra-Elefanten (Elephas maximus sumatranus) unterscheiden sich morphologisch, anatomisch, und genetisch von den anderen Unterarten des Asiatischen Elefanten. Zusammen mit den Borneo-Elefanten zählen sie zu den kleinsten Elefanten überhaupt, auch wenn einzelne Tiere immer noch über 2,5 Meter groß (Schulterhöhe) und mehr als 3 Tonnen schwer werden können. Ihre Haut ist meist weniger depigmentiert als die ihrer Verwandtschaft, und fast alle Bullen tragen von außen sichtbare Stoßzähne ("stoßzahnlose" Bullen kommen vor, sind aber vergleichsweise selten). Anstatt der sonst üblichen 19 haben Sumatra-Elefanten 20 Rippenpaare, und sie unterscheiden sich auch genetisch stark von allen anderen Unterarten - so stark dass die monophyletische Gruppe der Sumatra-Elefanten als eine eigene "Evolutionary Significant Unit" (ESU), also als eine für evolutionäre Prozesse besonders wichtige Tiergruppe angesehen wird. Eine Kreuzung mit anderen Unterarten in Zuchtprogrammen sollte daher vermieden werden, und der Schutz und Erhalt der verbleibenden freilebenden Sumatra-Elefanten ist von hoher Priorität im Artenschutz. 

Eine Gruppe Sumatra Elefanten bei der Nahrungssuche gegen Abend
Ein Sumatra Elefantenbulle zeigt seine Stoßzähne

Sumatra-Elefanten gibt es - wie ihr Name nahe legt - ausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra. Mit Ausnahme einiger steiler Bergwäldern kamen die an ihren tropischen Lebensraum gut angepassten Tiere einst überall auf der Insel zahlreich vor. Jahrtausende lang lebten Sumatra-Elefanten und Menschen friedlich nebeneinander im dichten Regenwald.

Erste Berichte von Sumatra-Elefanten in Gefangenschaft reichen zwar zurück bis ins 17. Jahrhundert. Es blieb aber wohl bei einigen wenigen Tieren die für den König von Aceh gefangen wurden, die Gesamtpopulation der Elefanten wurde dabei kaum dezimiert. Das änderte sich während der etwa 350 jährigen Holländischen Besatzungszeit, in der tausende Elefanten wegen ihres Elfenbeins und als "Sport" getötet wurden. Die freilebende Population schrumpfte im Verlauf dramatisch auf geschätzte 3600 Elefanten (geschätzt basierend auf der Menge an exportiertem Elfenbein - was viel über die damalige Zeit aussagt). Glücklicherweise wurde diesem Wahnsinn schließlich ein Ende gesetzt und der Sumatra-Elefant 1931 erstmalig unter Schutz gestellt.  

Leider konnte das Gesetz die Elefanten nur unzureichend und nicht auf Dauer beschützen. Heute gibt es kaum mehr als 1000 freilebende Elefanten auf Sumatra, fast alle leben in sehr kleinen und voneinander isolierten Populationen über die Insel verteilt. Auch wenn Elephas maximus sumatranus derzeit den höchsten Schutzstatus im Land genießt: bedroht von Lebensraumverlust, Wilderei, Inzucht, und Konflikten mit Landwirtschaft und Industrie, ist die Zukunft des Sumatra-Elefanten ungewiss. Mehr und bessere Schutzmaßnahmen sind dringend erforderlich damit diese wundervollen Tiere eine echte Chance bekommen!

Sumatra Elefanten verschwinden im Dschungel bei Abendlicht

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